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Bundesland: | Sachsen |
Landkreis: | Vogtlandkreis |
Fläche: | 25,1 km² |
Einwohner : | 3.686 (Stand 2024) |
Die erste Erwähnung Elsterbergs im Jahre 1198 beruht auf echten Angaben einer frühen, aber verschollenen Pergamenturkunde. Im besagten Jahr 1198 ist eine Ortslage Elsterberg nicht feststellbar, es existiert nur ein kleiner Rittersitz, die Burganlage "Altes Haus Elsterberg", 38 Meter über dem Elsterspiegel auf dem Weßnitzfelsen. Der Ritter Rayer von Elsterberg entstammte dieser Burg. In der vorgenannten Urkunde treten als Zeugen die Gebrüder Hartmann und Hermann von Lobdeburg auf. Beide standen jedoch damals in keinen Beziehungen zu Elsterberg. Erst einige Jahre später kolonisierten sie in der Elsterberger Gegend und machten sich sesshaft.
Die Herren von Lobdeburg erbauten sich vor 1225 eine weitere Burg, später auch Schloss genannt, auf dem Hügel inmitten der Elsterberger Talweitung, gründeten die Kirche zu Füßen der Burg und riefen Deutsche in größerer Anzahl aus Franken und Thüringen herbei. So entstand ein kleines Gemeinwesen, der Siedlungskern der künftigen Stadt. Die Lobdeburger dachten ursprünglich nicht an eine Stadtgründung. Da aber schon im 13. Jahrhundert etwa 36 Dörfer nach Elsterberg Pfarren und es weit und breit der einzige Ort war, wo Einkäufe erledigt werden konnten, muss es schon frühzeitig, wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, Marktrecht erhalten haben.
Urkundlich erscheint Elsterberg im Jahre 1354 erstmalig als Stadt. Das Wesen einer Stadt machten neben einem Marktplatz ihre sogenannten Freiheiten aus, gewisse wirtschaftliche Bevorzugungen gegenüber den Dörfern. Elsterberg erhielt eigene Verwaltung und eigene Gerichtsbarkeit.
Verheerende Stadtbrände ereigneten sich in den Jahren 1492, 1702 und 1840. 1492 brannte ein großer Teil der Innenstadt nieder, vor allem die westliche Seite des Marktplatzes war betroffen. 1702 wurde die ganze Innenstadt, mit Ausnahme der Pfarre und dem Rittergut Frankenhof, ein Opfer der Flammen. 1840 - der letzte und schwerste Brand - legte die gesamte Innenstadt in Schutt und Asche. Auch das Rathaus wurde nicht verschont. Fast das gesamte Stadtarchiv mit seinen wertvollen Akten und Urkunden wurde vernichtet. Der Stadtkern mit Rathaus, Pfarrhaus, Kirche und den vielen Wohngebäuden wurde erst nach 1840 neu errichtet.
Bis etwa 1700 war Elsterberg ein reines Landstädtchen; demzufolge diente alle Erzeugung dem Eigenbedarf und dem Bedarf der innerhalb der Bannmeile gelegenen Ortschaften. Nun begann auch die Zeugmacherei, die später den Hauptanteil der Bevölkerung ernährte; die Musselin-, Baumwoll- und Kammgarnweberei kamen nach 1800 auf, 1882 erfolgte die Eröffnung der ersten mechanischen Weberei. 1919 wurde die "Spinnfaser - Aktiengesellschaft" gegründet. Der Name "Elsterberger Kunstseide" wurde im In- und Ausland bekannt. Aber auch die Leder- und Herdfabrikation war von nicht zu unterschätzender Bedeutung.
Elsterberg entwickelte sich zur modernen Industriestadt. Der Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahr 1875 wirkte sich sehr günstig aus. Er war mit Sicherheit ausschlaggebend für die Ansiedlung neuer Betriebe und die weitere Entwicklung der Neustadt.
Im Zweiten Weltkrieg blieben Zerstörungen aus. Am 16. April 1945 wurde Elsterberg von den Amerikanern eingenommen und ab Juli von sowjetischen Truppen besetzt. Die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse änderten sich grundlegend. Die allgemeine Notlage nach dem Krieg betraf natürlich auch unsere Stadt. Viele Umsiedler hatten hier Unterkunft gefunden und jedes freie Plätzchen in den Wohnhäusern war belegt worden. Die Ernährung der Bevölkerung bereitete Schwierigkeiten, Handel und Verkehr funktionierten nicht mehr und die Betriebe konnten aus Mangel an Kohlen und Rohstoffen kaum arbeiten. Erst nach und nach kam das Wirtschaftsleben wieder in Gang. Die größten Betriebe gingen 1946 nach einer Volksabstimmung in Staatseigentum über.
1952 erfolgte im Zuge der Gebietsreform die Einordnung der Stadt Elsterberg in den Bezirk Gera und damit nach Thüringen.
Am 1. April 1992 konnte auf Drängen der Bevölkerung die Rückgliederung nach Sachsen vollzogen werden.
Durch die veränderten Bedingungen nach der Wende 1989/90 wurde die Textilindustrie fast völlig zum Erliegen gebracht. Infolgedessen gründeten sich viele mittelständige Betriebe, die die Grundlage für eine gut funktionierende Wirtschaft sind. In den Jahren 1991 bis heute ist in Elsterberg schon viel Positives geschaffen worden. So konnte das Waldbad vollkommen neu rekonstruierte und modernisiert werden, die Umgehungsstraße wurde eingeweiht, die Stadtkanalisation erneuert, Straßen und Gehwege instandgesetzt und der "Burgkeller" neu gestaltet.
2009 schloss der letzte Elsterberger Textilbetrieb, die ENKA GmbH & Co. KG seine Tore für immer.
Derzeit entsteht auf dem ehemaligen Werksgelände in der Walter-Suchanek-Straße für über sieben Millionen Euro ein neuer Gewerbe- und Industriepark. Die Gelder kommen von der EU und der Stadt Elsterberg.
2016 wurde im Rahmen des Kellerfestes am Gustav-Voigt-Platz eine ungarische Gedenksäule, eine Kopjafa, eingeweiht, die an die ehemaligen ungarischen Vertragsarbeiter und die bis heute andauernde Freundschaft erinnert.
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