Lage
Nähert man sich bei schönem, klaren Wetter dem Ortseingang von der „Kreuztanne“, aus Richtung Kleingera oder Brockau, also von der Elsterberger Straße (S298), so bietet sich ein phantastisches Panorama. Richtung Westen erstrecken sich die Höhenzüge von Thüringen, nach Süden und Südosten hin erfaßt das Auge die vogtländischen Berge und ganz im Osten sind in weiter Ferne die Wälder des Erzgebirges zu erahnen.
Rundflugfoto von Coschütz - Ortschaftsrat:
Privatarchiv © Claus Zürnstein v.l.n.r. Ronny Röder, Gabi Hentschel, Franz Wohlfarth,
Andreas Oberlein, Lutz Kätzel
Geschichtliches
Urkundlich wurde der Ort 1495 als Vorwerk der Herrschaft Elsterberg erstmalig erwähnt. Aus einstmals zwei selbständigen Rittergütern, einer dazugehörigen Schäferei und wenigen kleinen Häusern entstand auf Rittergutsboden die kleine Siedlung Feldwiese, die sich rasch vergrößerte. Bereits 1910 lebten hier 242 Einwohner. Im Jahre 1929 verkaufte Rittergutsbesitzer Adler das Rittergut Coschütz an die Stadt Elsterberg. Am 24. Juli 1934 erwarb es die Sächsische Bauernsiedlung, die es später in 6 Siedlerstellen aufteilte.
Zu DDR-Zeiten entwickelte sich Coschütz, dank der Diplomatie und Umsicht des damaligen und langjährigen Bürgermeisters, Helmut Börner, zu einem wahren Vorzeigedorf mit Kindergarten, zehnklassiger Oberschule, Arzt- und Zahnarztpraxis, Sauna und sogar einem Schwimmbad. Die Aktivitäten des Coschützer Sportvereins und ein rege frequentiertes Kulturhaus verstärkten noch den guten Namen des Dorfes.
Heute, 30 Jahre nach der Vereinigung, ist Coschütz mit seinen ca. 480 Einwohnern ( Stand 2020) ein Ortsteil von Elsterberg und erstrahlt in neuem Glanz. Das von 1953 bis 1955 erbaute Kulturhaus steht seit 1988 unter Denkmalschutz und ist auch jetzt noch das markanteste Gebäude im Dorf. Durch Initiative des Ortschaftsrates und zahlreicher Häuslebauer hat sich der Ort stark vergrößert. Zwei neue Siedlungen sind entstanden und die in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gebauten Mehrfamilienhäuser wurden privatisiert, modernisiert und teilweise mit Balkonen ausgestattet. Obwohl Sauna, Schwimmbad und Schule der Marktwirtschaft bzw. der Politik zum Opfer gefallen sind, ziehen zahlreiche junge Familien nach Coschütz. Ein großer Vorteil ist dabei, die Kindertagesstätte im Ort. Es gibt keinen Wohnungsleerstand zu verzeichnen und es besteht weiterhin reges Interesse an Baugrundstücken.
Blick zum Kulturhaus Coschütz Altneubauten Neue Straße
Wirtschaftliches
Da die Natur so herrlich, die Autobahn nicht weit und die Vogtlandmetropole Plauen in gut 20 Minuten erreichbar ist, haben sich in den vergangenen Jahren etliche Gewerbetreibende, wie Bau-, Elektro- und Gartenbaufirmen hier niedergelassen Es gibt im Ort eine Bäckereifiliale, Frisör, Kosmetikstudio, Physiotherapie, Wäschesalon, Hauswirtschaftservice, mehrere Baugeschäfte, einen Getränkehandel, das Restaurant im Kulturhaus und die „Café- und Snackbar Piccolo“ . Der große Saal im Kulturhaus steht bis zu 140 Gästen für Veranstaltungen jeglicher Art zur Verfügung.
Der größte Arbeitgeber im Dorf ist die Agrargenossenschaft „Am Kuhberg“.
Vereinsleben
Die Attraktivität des Elsterberger Ortsteils wird durch ein abwechslungsreiches Vereinsleben der drei ansässigen Vereine bei vollster gegenseitiger Unterstützung gesteigert.
Die Feste der seit dem Jahre 1900 existierenden Freiwilligen Feuerwehr Coschütz e.V. (FFWC) sind sehr beliebt und immer gut besucht. Die ehrenamtlichen Brandlöscher werden zu Einsätzen und Alarmierungen gerufen, nehmen an Feuerwehrübungen teil und üben bei monatlichen Treffen mit dem Nachwuchs Erste Hilfe, Atemschutz und Umgang mit der Technik. Das jährliche Mai- und Tannenbaumaufstellen sind fester Bestandteil ihres Wirkens.
Gebäude der FFWC Traditionelles Maibaumaufstellen des FFWC
Im bereits 1955 unter dem Namen „BSG Traktor" gegründeten Sportverein Coschütz e.V. (SVC) gibt es für die fast 280 Mitglieder ( Stand 2020) viele Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen. Fußball wird in den verschiedensten Altersgruppen gespielt Auf dem alten Sportplatz oder bei schlechtem Wetter in der Halle trainieren 6 Fußballmanschaften, die Fußballmanschaft der Damen und die Bambini-Manschaft. Die Wettkämpfe finden in der „Helmut-Börner-Sportanlage“ statt. Im Turnhallenkomplex mit modernsten Umkleide- und Vereinsräumen wird Sport getrieben und gefeiert. Die große Turnhalle steht auch den drei Tischtennismannschaften, einer Volleyball-, einer Fitness- und einer Kindersport-Gruppe zur Verfügung. Das Nordic Walking Team ist fast bei jedem Wetter im Freien unterwegs.
Der 2010 gegründete Kultur- und Heimatverein Coschütz e.V. (KHVC) organisiert Ausfahrten, Wanderungen sowie Veranstaltungen und trägt zur ständigen Verschönerung des Ortsbildes bei. Auch die Organisation und Ausgestaltung von Ausstellungen sowie die Erstellung von geschichtlichen Zeitdokumenten gehören zum Aufgabenbereich. Das schmucke Vereinszimmer im Kulturhausanbau kann für private Feiern gemietet werden.
Vereinszimmer des Kultur- und Heimatvereins e.V. "Otto-Weiß-Ausstellung" des KHVC
Tourismus/ Sehenswürdigkeiten
Zahlreiche Wanderwege führen durch oder direkt am Dorf vorbei. Der bekannte Vogtland-Panorama-Weg verläuft über den Aussichtspunkt „Kriebelstein“ mit einem wunderschönen Blick auf Elsterberg hinunter ins „Steinicht“ mit den bei Kletterern beliebten Felsen. Der Kuhberg mit seinem alten Aussichtsturm und der liebevoll gestaltete Eisenbahnanlage sowie die größte Backsteinbrücke der Welt und das Göltzschtal sind beliebte Wanderziele. Das romantische Triebtal und die bekannte Elstertalbrücke sind ebenfalls zu erwandern. Die Talsperre Pöhl lädt im Sommer zu Wassersportaktivitäten ein. Auch Greiz, die ca. 6 km entfernte Park- und Schloss-Stadt, ist ein Besuch wert. Und nach Abschluss der Bauarbeiten wird ein Besuch der Burgruine von Elsterberg ganz besonders zu empfehlen sein.